Die von der Flut regelmäßig überspülten Bereiche, die bei Ebbe trockenfallen, heißen Wattflächen. In Friaul Julisch Venetien sind sie in dem Meeresabschnitt zwischen der Timavomündung und Grado verbreitet, ausgedehnte Wattflächen gibt es in der Lagune von Grado und vor allem in der Lagune von Marano. In dem Abschnitt am Meer gibt es neben dem Schlickwatt, das oft von großen Seegraswiesen bedeckt ist, in Richtung Meer eine Reihe von Sandbänken oder Erhebungen, die auch von der Flut überspült werden. In Italien ist dies der einzige Küstenabschnitt mit diesen Merkmalen. Die Fisch- und Wasservogelbestände hängen stark von der Gezeitenbewegung mit ständigen Bewegungen von Arten und einzelnen Exemplaren ab, die der Überflutung bzw. dem Trockenfallen des Untergrunds folgen. Im Allgemeinen kommen die Fische während der Flut zu den Wattflächen, bei Ebbe kehren sie ins Meer oder in die Kanäle und Priele zurück, die verschiedenen Vogelarten hingegen wechseln sich je nach Wassertiefe ab, mit Stelzvögeln bei Ebbe, Reihern und Schwimmenten bei mittlerem Wasserstand und Tauchvögeln bei Flut.