Neptungras

Posidonia oceanica

Marine Blütenpflanzen sind, wie Erdpflanzen auch, Höhere Pflanzen. Allerdings haben sie sich an das Leben im Wasser angepasst und leben ganz unter Wasser. Im Gegensatz zu den Algen bestehen die Meerespflanzen aus Wurzeln, Sprossachsen, Blättern, Blüten und Früchten. Der Begriff marine Phanerogame (Blütenpflanze) ist von den griechischen Begriffen faneròs und gàmos, was wörtlich übersetzt „sichtbare Heirat“ bedeutet, abzuleiten. Dieser Begriff nimmt auf die Blüten Bezug, die die Organe für die geschlechtliche Fortpflanzung darstellen. Das Habitat der marinen Blütenpflanzen ist eines der meistgefährdeten. Es liegt in den Küstengebieten, die besonders unter anthropogenen Störeffekten wie Umweltverschmutzung und Zerstörung des Lebensraumes leiden. Im Mittelmeer, wo diese Pflanze endemisch ist, ist das Neptungras die größte marine Blütenpflanze. Ihre bandförmigen Blätter sind im Schnitt 50 cm lang (in Ausnahmefällen auch länger als 100 cm) und circa 1 cm breit, und weisen 13-17 Blattadern auf. In unserer Region gab es große Neptungraswiesen, die einen nicht durchgehenden Streifen von Punta Sdobba bis Punta Tagliamento bildeten. Ende der 60ger Jahre allerdings waren diese Wiesen fast vollständig aus dem gesamten Golf verschwunden. Dieser Rückgang ist höchstwahrscheinlich auf den Klimawandel, auf die Anfälligkeit dieser Pflanze auf bestimmte Verschmutzungsquellen und auf den Einsatz von Saugbaggern und Schleppgeräten, die für den Fang der Rauen Venusmuschel (Venus verrucosa) und  der glänzenden Venusmuschel (Callista chione) verwendet werden, zurückzuführen. Heute kommen Neptungraswiesen nur sehr begrenzt vor. Zwei davon befinden sich vor der Küstenstadt Grado auf offener See und werden „Pietre di S. Agata” und „S. Gottardo” genannt. Diese zwei Wiesen sind ökologisch von großer Bedeutung, weil sie den nördlichsten Neptungras-Vorkommensort im Mittelmeer darstellen. Außerdem handelt es sich um eine monoklonale Besiedlung, in der alle Pflanzen das gleiche genetische Erbgut (Genet) besitzen. Diese Eigenschaft führt dazu, dass Neptungraswiesen besonders empfindlich auf Veränderungen ihres Habitats oder Umwelteinwirkungen reagieren.

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