Seit Urzeiten gibt es Hinweise auf frühe Muschelzuchten in der Bucht von Muggia. Die von den Arbeitern der antiken Salinen („salineri“) abstammenden Fischer stellten Äste und Eichenpfähle weit vom Strand entfernt auf, an denen sich unten die Austernlarven und oben die Miesmuscheln festsetzten. Dann konnten die jungen Austern und kleinen Miesmuscheln drei Jahre lang in geeigneten geschützten Gebieten wie der Bucht von Zaule wachsen. Jeder Pfahl ergab etwa einen Doppelzentner Muscheln bzw. Austern, die auf dem Schiff voneinander getrennt und zu den Austernhändlern („ostrigadori“) zur Sortierung an Land gebracht. Die Austernkultivierung an Pfählen (französische Austernbänke mit Stützpfählen für die Kollektoren und Netze, an denen sich die Larven festsetzen) wurde von der österreichischen Gesellschaft für Fischerei und Meeresfischzucht in der Bucht von Muggia eingeführt, wo dieses Gewerbe im späten 19. Jahrhundert 32 Familien ernährte, die jedes Jahr rund 20.000 Pfähle in der Bucht aufstellten und eine Jahresproduktion von mindestens 100.000 Austern hatten. Es wurden diverse Versuche zur Produktionsverbesserung unternommen, indem auch Austernbänke in der Lagune von Grado angelegt wurden, aber die Zeit der Weltkriege und die in der Bucht von Muggia stärker werdende Wasserverschmutzung führte dazu, dass die Austernzucht aufgegeben wurde. 1970 wurde sie von der Compagnia di Ostricoltori Triestini (Triester Austernfischergesellschaft) in der Lagune von Grado und mit dem Abfischen der natürlichen Austernbänke im Golf noch einmal aufgenommen, aber dann allmählich durch die Miesmuschelzucht ersetzt.