Kiemennetze

Kiemennetze sind passive Netze: das heißt, beim Fischfang bleibt das Netz im Verhältnis zu Wasser oder Grund immer in derselben Position. Die Netztücher können einzeln ausgesetzt werden, doch normalerweise werden mehrere, miteinander verbundene Netztücher gleichzeitig ausgesetzt. Diese bilden eine „Fleet“ (auf französisch „tésure“). Größe und Anzahl der in Gestalt einer „Fleet“ ausgesetzten Netztücher hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem ausgewählten Fischereigebiet, dem Zielfisch, der Bootgröße, der Mannschaft, etc. Es handelt sich um einen handwerklichen, saisonalen und küstennahen Fischfang. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben ergeben, dass Kiemennetze eine gute Selektion ermöglichen und die Umwelt kaum beeinträchtigen, sofern bestehende Beschränkungen und Vorschriften eingehalten werden. In der Region Friaul-Julisch Venetien werden hauptsächlich drei Kiemennetze verwendet: Stellnetze, Spiegelnetze und verankerte Kiemennetze. Stellnetze. Diese Netze sind einwandig und bestehen aus etwa 50 m langen und 1.50-3 m breiten Nylonnetztüchern. Im Golf von Triest und in den Lagunen kommen unterschiedliche Stellnetze zum Einsatz: Kiemennetze aus Monogam mit 34-40 mm breiten Maschen für Rotbrassen, Marmorbrassen, Goldbrassen und Seebarsche; bis in die 1920er Jahre hinein wurden während des sommerlichen Verbots von Grundschleppnetzen für den Fettfischfang Menaiden mit 10-14 mm breiten Maschen verwendet und später von den „saccaleve“  (Umschließungsnetzen) ersetzt, von denen es verschiedene Arten gibt: mit 60-80 mm breiten Maschen sind die „cagnoliere“ insbesondere für den Fang von Spinarolos („asià“) und Dornhaien geeignet und werden im Frühling und Sommer von den Fischern bei Grado und Marano verwendet; mit den „squaineri“ fängt man im Winter in der Nähe von Flussmündungen Steinbutte, Rochen und Meerengel. Spiegelnetze. Diese in der Region am weitesten verbreiteten Fanggeräte gehören zur Gruppe der Kiemennetze und bestehen aus drei langen, rechteckigen Netztüchern, die an der oberen Seite mit einem Schwimmtau und an der unteren mit einem Grundtau verbunden sind. Die auf das Netz zuschwimmenden Fische durchdringen zunächst das mit breiteren Maschen (60-120 mm) versehene äußere Netztuch und treffen dann auf das zweite, innere Netztuch mit 35-50 mm breiten Maschen. Dieses bildet eine Art Trichter, in dem sich die Fische bei ihrem Versuch zu entkommen immer mehr verfangen. Das Netz wird im Allgemeinen am Boden, das ganze Jahr über und bei jeder Wassertiefe eingesetzt und eignet sich zum Fang von am Meeresgrund lebenden Arten wie Schollen, Seezungen und Heuschreckenkrebse. Mirujoče viseče mreže. Sie bestehen aus bis zu 20 m hohen Netztüchern mit 12-20 mm breiten Maschen und werden senkrecht zur Triester Küste am Grund befestigt. Sie eignen sich zum Fang von Tintenfischen, Moschuskraken, Kalmaren und Maifischen.

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